Robert K. Merton war ein amerikanischer Soziologe und einer der einflussreichsten Vertreter der soziologischen Theorie des 20. Jahrhunderts. Geboren wurde er am 4. Juli 1910 in Philadelphia und verstarb am 23. Februar 2003 in New York City.
Merton ist vor allem für seine Arbeiten zur Funktionalismus-Theorie und zur Bürokratietheorie bekannt. Er argumentierte, dass soziale Institutionen und Strukturen in der Gesellschaft bestimmte Funktionen erfüllen, ähnlich wie Organe im Körper. Er entwickelte das Konzept der latenten Funktionen, die unabsichtlich auftreten und nicht beabsichtigte Auswirkungen haben können.
Neben dem Funktionalismus trug Merton auch zur Entwicklung der sozialen Anomietheorie bei. Anomie bezieht sich auf ein Gefühl der Normlosigkeit oder des Werteverlusts in einer Gesellschaft. Merton argumentierte, dass soziale Ungleichheit und fehlende Chancengleichheit zu sozialer Anomie führen können, was wiederum kriminelles Verhalten begünstigt.
Darüber hinaus prägte Merton den Begriff der "Selbsterfüllenden Prophezeiung". Dieses Konzept besagt, dass eine falsche Vorhersage oder Annahme über eine Person oder Gruppe dazu führen kann, dass sich diese Vorhersage tatsächlich erfüllt, da sich die Menschen entsprechend verhalten.
Robert K. Merton war ein produktiver Autor und veröffentlichte zahlreiche Bücher und Artikel zu unterschiedlichen Themen der Soziologie. Er prägte die moderne soziologische Theorie und hatte großen Einfluss auf die Sozialwissenschaften insgesamt. Seine Arbeiten werden bis heute intensiv diskutiert und rezipiert.
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